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Gründe FÜR Züchter

Die letzten beiden Wochen hatten wir das brisante Thema "Adopt don't shop" durchgekaut. Und damit geht es auch weiter. Heute möchten wir uns überlegen, weshalb es tatsächlich sogar sinnvoll sein kann einen Hund bei einem seriösen Züchter zu adoptieren, statt über den seriösen Tierschutz. Ausdrücklich möchten wir den Tierschutz nicht schlecht reden. Jeder Hund hat ein Recht auf ein gutes Zuhause und wir möchten niemanden davon abhalten seinen Hund aus dem Tierschutz zu holen. Wir schätzen die Arbeit der seriösen Tierschützer und viele Züchter engagieren sich zusätzlich im Tierschutz oder unterstützen diesen Finanziell. Jedoch möchten wir stellvertretend für diejenigen einstehen, die sich bewusst für einen Rassehund entschieden haben und deswegen aktuell teilweise Anfeindungen ertragen müssen. Vorweg: dass es bei beiden Seiten unseriöse Stellen gibt, möchten wir in dem Beitrag heute nicht weiter erörtern. Das haben wir schon sehr häufig auf unserer Seite. Bitte sehen Sie sich -bei Interesse zu dem Thema- auf unserer Website den Blog „Gedanken bevor ein Hund einzieht“ an. Dort finden Sie viel Wissenswertes dazu, wenn Sie zuvor niemals von seriösen und unseriösen Tierschutz/Züchtern gehört haben. Wir möchten jetzt wirklich nur Vergleiche zwischen seriösen Züchtern und dem seriösen Tierschutz ziehen und welche Vorteile eines seriösen Züchters womöglich den ein oder anderen dazu bewogen haben dort und nicht beim Tierschutz das neue Familienmitglied zu adoptieren.
Also: Warum ein Hund von einem Züchter? Es gibt viele Vorteile die ein Welpe von einem Züchter mit sich bringen. Es fängt mit der Tatsache an, dass ein Züchter Auflagen zu erfüllen hat, bevor die Elterntiere Welpen haben dürfen. Jedes Zuchttier muss die Gesundheitsuntersuchungen erfüllen. Die Elterntiere werden tierärztlich überwacht, das Wesen der Elterntiere muss rassetypisch sein, der Züchter muss Sachkunde vorweisen (Züchterseminare) und die Zuchtstätte wird geprüft. Das alles geschieht bevor der Wurf fällt. Es stimmen also schon die Rahmenbedingungen. Bei einem Tierschutzwelpen oder gar erwachsenen Hund kann oftmals niemand sagen, wer überhaupt der Papa des Wurfes ist. Manchmal ist nicht einmal die Mama vorhanden. Entweder werden die Welpen gefunden, oder die Mama wird trächtig abgegeben, oder nur die Welpen werden beim Tierheim abgegeben und werden dort per Hand aufgezogen. Die Welpen haben also schon seit der Zeugung keine idealen Umstände. Die Elterntiere können diverse Krankheiten haben welche sie weiter geben, die Mutter kann in der Trächtigkeit mangelernährt worden sein, was sich auch auf die Gesundheit der Kinder legen kann. Den Wesenstest haben wir oben schon kurz angeführt. Wesensarten vererben sich ebenfalls. Bei einem Rassehund weiß man, welches Wesen einen in etwa erwarten wird. Es gibt viele unterschiedliche Rassen. Manche möchten bewusst einen ruhigen Hund an ihrer Seite. Ein Welpe von einem Rassehund hat ein viel vorhersagbareres Wesen als ein Tierschutzwelpe. Gerade weil die Eltern bekannt sind (oft sogar die Großeltern und Urgroßeltern) und da der Züchter jeden Moment des Lebens der Welpen miterlebt hat, kennt er jeden seiner Welpen, daher kann er eine deutliche Empfehlung an die zukünftige Familie aussprechen damit der passende Hund seine passende Familie findet. Dieses vorhersagbare Wesen hat man bei einem Tierschutzwelpen nicht. Sogar Rassehundwelpen die im Tierheim landen haben das nicht, denn diese stammen nicht von seriösen Züchtern, sondern von hochgenommenen Vermehrern, die nicht auf das Wesen der Elterntiere geachtet haben. Zudem werden Hunden aus dem Tierschutz oftmals einfach Rassen unterstellt die nicht wirklich in dem Hund vorhanden sind. Oft heißt es vor allem in den Beschreibungen bei Auslandshunden „Labrador/Schäferhundmix“,„Goldenmix“ oder, (wenn die Hunde schwarz sind) sogar immer öfter auch „Flatmix“, bei Stehohrens sind es gerne „Schäferhundmixe“. Diese Angaben sind so gut wie immer falsch, sorgen jedoch dafür, dass man gewisse charakterliche Vorstellungen von dem möglichen neuen Familienmitglied hat. Jedem der kurz über diese Beschreibungen und die Herkunftsländer nachdenkt wird das auch selbst bemerken, dass diese Angaben nicht stimmen können. Gerade in den Ländern die Probleme mit Straßenhunden haben, laufen nicht unzählige Familienhunderassen rum, die dann für Nachwuchs sorgen. In kaum einen Straßenhund haben überhaupt je irgendwelche Rassen mitgemischt. Und wenn dann sicherlich keine Retriever oder Schäferhunde. Wenn, dann sind in den Hunden maximal Herdenschutzhunde wie Kangals und ähnliche Rassen vertreten, die Schafherden vor Wölfen beschützen. Und diese Rassen haben absolut nichts in normalen Familien zu suchen. Viele angebliche Goldenmixe haben sich plötzlich als Maremmano heraus gestellt, was fatal sein kann. Von einem Golden erwartet man ein freundliches, familientaugliches, unterwürfiges Wesen. Ein Maremmano ist dafür bekannt, dass er Beschützerinstinkte hat, seine Warnungen sollten grundsätzlich ernst genommen werden. Herdenschutzhunde haben eigenwillige, selbstständige Charaktere. Selbst erwachsene Tierschutzhunde, die von ihren Pflegern als harmlos eingestuft wurden, können in ihrer Vergangenheit etwas erlebt haben, was sie plötzlich, unerwartet und unvorhersagbar im Alltag „triggert“, also an einen schlimmen Moment erinnert, weswegen sie völlig überraschend Verhaltensweisen wie Angst oder Aggression zeigen, die bisher noch nie aufgetreten sind. Von denen womöglich noch nicht einmal das Tierheim oder die Pflegestelle bis dato wussten. Bei kleinen Kindern im Haus könnte das fatale Folgen haben! Es passiert leider nicht selten, dass Tierschutzhunde ihre Vergangenheit niemals loswerden. Sie haben oft schlimmes erleben. Manchmal entwickeln sie Fehlverhalten welche plötzlich auftreten und die nicht wieder ausgebügelt werden können. Diese falschen Verhaltensweisen von dem Tierschutzhund ist meistens so tief in ihm, dass er das sein Leben lang zeigt, selbst bei fähigen Hundehaltern, die sich vielleicht sogar bewusst für einen schwierigen Hund entscheiden, passiert es nicht selten, dass sie diese „Trigger“ selbst durch intensives Training nicht mehr weg bekommen. Wir haben Hochachtung vor den Personen die sich das Training von Angsthunden oder aggressiven Hunden zutrauen und die die Einschnitte die diese Hunde im Leben verursachen können, dennoch in Kauf nehmen und der Hund somit nicht zum Wanderpokal wird, was sein Leben noch einmal deutlich schwieriger machen würde. Mit jeder Familie, die einem solchen Hund nicht gerecht werden kann und ihm deshalb weiter vermittelt wird, lässt sein Vertrauen in den Menschen immer weiter schwinden. Das Mitleid mit den Tierschutzhunden ist ein falscher Kaufgrund. Oft denken die Familien, dass das neue Familienmitglied „dankbar“ ist, endlich ein schönes Leben geboten zu bekommen. Doch die Hunde wissen nicht, dass sie es jetzt besser haben sollen und von ihnen Dankbarkeit erwartet wird. Gerade Auslandshunde kennen es nicht in Familien zu leben. Sie wissen nicht, dass der schöne Teppich nicht zum Kauen oder zum darauf lösen gedacht ist. Er kennt es nur mit anderen Hunden in Außenanlagen zusammen zu sein, daher bellt er womöglich sehr viel oder „dekoriert“ die Wohnung um, wenn er alleine sein muss. Ein Auslandshund hat in seinem Leben noch nie nette Menschen kennengelernt er misstraut ihnen, warum soll er sich plötzlich an diese Menschen binden? Er kennt die Geräusche aus einem Haushalt nicht und weiß nicht, dass der Staubsauger und die Geräusche vom Fernseher jetzt zu seinem Leben dazu gehören. Diese Geräusche können ihm große Angst machen. Manchen diesen Auslandshunden hat man keinen Gefallen getan sie in Familien zu stecken. Sie sind von dem Familienleben gestresst und werden womöglich niemals „normale“ Familienhunde. Manche von ihnen Jagen, weil sie sich zuvor so ernähren mussten. Sie erkennen keinen Sinn mit dem Menschen zusammenzuarbeiten. Sie brauchen aus ihrer Sicht den Menschen einfach nicht. Auch scheinbar einfaches wie Autofahren kann zum Problem werden. Auf der Straße musste der Hund den Autos ausweichen und misstraute ihnen. Jetzt soll er sich da reinsetzen und am besten ohne Übelkeit zu bekommen. Auch Artgenossenunverträglichkeiten können plötzlich auftreten. Als Straßenhund konnte er Konflikten ausweichen wie er es wollte. Er konnte sehr feinfühlig mit anderen Hunden kommunizieren. Hat er in eine Gruppe nicht gepasst, konnte er sich eine andere Gruppe suchen. Jetzt wird ihm Kontakt beim Gassi an der Leine oder auf der Hundewiese aufgezwungen. Er kann nicht so kommunizieren wie er es früher gewohnt war. So entstehen schnell Konflikte. Angriff ist plötzlich die beste Verteidigung, wenn einem die Flucht nicht möglich ist.
Selbstverständlich kann auch ein Rassehund vom Züchter ebenfalls Verhaltensauffälligkeiten entwickeln. Gerade durch falsches Training im Laufe des Erwachsenwerdens können sich diese festigen. Dennoch kennt man hier den Ursprung, man weiß, weshalb er in gewissen Situationen so reagiert und was einem das Training erleichtert und hilft den Hund richtig zu verstehen. Man weiß welche Fehler beim Training gemacht wurden. Das ist ein wirklich wichtiger Vorteil im Training mit Hunden. Nächste Woche gehen wir auf weitere Punkte ein, die Vorteile eines Rassehundwelpens gegenüber eines Tierschutzhundes sind.

Bis dahin alles Gute www.flatcoated-zuechter.de