Auf dieser Seite stellen wir Ihnen die Untersuchungen vor, die die Elterntiere Ihres neuen Familienmitglieds haben sollten.
Skeletterkrankungen:
Die Hüftgelenksdysplasie (HD) und
die Ellenbogendysplasie (ED) zählen zu den Krankheiten, die als erblich eingestuft werden. Dennoch spielt auch die Haltung und Fütterung eine Rolle bei der Beeinflussung des Schweregrads. Ein
Welpe und Junghund sollte nicht übermäßig, sondern altersentsprechend belastet werden und eine hochwertige Ernährung erhalten. Jeder Flat der in die Zucht genommen wird, sollte auf HD, ED und OCD
geröntgt werden und die Röntgenaufnahmen sollten von einem sachkundigen Gutachter (die dringende Empfehlung ist von einem Gutachter des GRSK nicht von einem normalen Haustierarzt) geprüft werden,
um die genetischen Risiken so gering wie möglich zu halten. Zudem sollten die Kniescheiben auf Patellaluxation überprüft werden. PL bezeichnet, wie fest die Kniescheibe im Kniegelenk
sitzt.
Augenerkrankungen:
Retinadysplasie
(RD)
Diese Erkrankung ist schon bei der Geburt vorhanden.
Sie kann stark variieren, von Faltenbildungen ohne Auswirkungen bis zur totalen Ablösung der Netzhaut in schweren Fällen.
Die Progressive Retinaatrophie (PRA)
Bei der PRA handelt es sich um ein fortschreitendes Absterben der Netzhaut,
die zur Erblindung des erkrankten Tieres führt. Bei dem Flat Coated Retriever ist leider bisher kein Gentest möglich, der Träger zur Veranlagerung der PRA identifizieren kann. Daher sind
regelmäßige Kontrollbesuche bei fachkundigen Augentierärzten sinnvoll, um das Voranschreiten der Erkankung schnellstmöglich zu erkennen und betroffene Tiere aus der Zucht zu
nehmen.
Hereditäre Katarakt (HC)
Die Katarakt (grauer Star) ist eine
Erkrankung der Augenlinse, die zur Linsentrübung führt. Katarakte stellen die Hauptursache der Blindheit bei Hunden dar. Auch hierbei sind regelmäßige Kontrollen bei fachkundigen Augentierärzten
sinnvoll. Erkrankte Tiere sollten sofort aus der Zucht genommen werden.
Glaukom (Grüner Star)
Kaum eine andere Krankheit kann so schnell zur Erblindung des Hundes führen
wie das Glaukom (Grüner Star). Das Glaukom ist extrem schmerzhaft. Eine Erhöhung des Augeninnendrucks kann innerhalb von Stunden die Netzhaut und damit die Sehfähigkeit irreversibel
zerstören.
Durch eine einmalige Gonioskopie (Untersuchung des Kammerwinkels mittels einer Gonioskopielinse)
erkennt man zu
kleine Öffnungen zwischen Irisbasis und
Hornhaut. Hierbei ist der Kammerwasserabfluss gestört, dies kann, -muss aber nicht- irgendwann zum Primärglaukom führen. Flat Coated Retriever die bei der Gonioskopie keinen
Befund bekommen, erkranken mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit niemals an einem Glaukom. Sinnvoll dagegen wäre es Flat Coated Retriever mit einem Befund nicht in die Zucht zu
nehmen.
Die Empfehlung von unserem Portal lautet, die Augenuntersuchungen alle zwei Jahre zu wiederholen, da ein einmaliger freier Augenbefund leider nicht bedeutet, dass die Augen der Tiere lebenslang frei sind.
Die Universität in Gießen hat zur Gesundheit, Krankheitshäufungen und Todesursachen der sechs verschiedenen Retriever Rassen eine Studie durchgeführt. Bei Interesse kann man diese hier finden:
http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2008/6684/pdf/BruemmerAnne-2008-11-13.pdf
Da der Flat Coated Retriever, eine Neigung zur Krebsentstehung hat, ist diese Studie, die sich mit der Tumorbildung beim Flat befasst, sehr lesenswert: