Den Flat Coated Retriever (der einfachheit halber auf dieser Seite mit "Flat" abgekürzt) gibt es in drei Farben. Die schwarzen Flats sind die bekanntesten.
Daneben gibt es den Flat noch in braun. Sehr selten findet man auch Rassevertreter in gelb. Gelbe Flats sind jedoch entgegen des FCI-Rassestandards, dieser bezeichnet die gelbe Farbe beim Flat
als "Fehlfarbe". Daher werden Flat Coated Retriever in gelb eher selten gezüchtet. Doch warum sagt der FCI-Standard, dass die gelbe Farbe eine Fehlfarbe ist?
Um diese Frage zu beantworten müssen wir uns in den Ursprung der Retrieverrassen denken. Alle Retriever stammen vom neufundländerähnlichen St. Johns Dog ab. Als die Hundeshows entstanden, haben
die ersten Retrieverzüchter sich darauf geeinigt, aus den "Urretrievern" verschiedene Rassen zu machen. Die kurzhaarigen wurden zum Labrador Retriever. Die lockigen zum Curly Coated Retriever.
Die langhaarigen Gelben wurden zum Golden Retriever. Während die schwarzen und braunen langhaarigen zum Flat Coated Retriever wurden. Natürlich wurden diese Urretriever dann weiter gezüchtet und
mit Fremdrassen gekreuzt, sodass heute deutliche Unterschiede in den Rassen zu sehen sind. Der gelbe Flat wurde also nur wegen der Optik zur weiterzucht verboten. Damit man ihn besser vom Golden
Retriever unterscheiden kann.
Er hat gesundheitstechnisch oder charakterlich keine Nachteile zu den anderen Farben, weswegen wir Ihnen hier alle drei natürlich vorkommende Farben des Flats vorstellen
möchten.
Davor möchten wir jedoch auf einen wichtigen Punkt aufmerksam machen:
In der Zucht von Flat Coated Retrievern ist es weder üblich noch gerechtfertigt, unterschiedliche Preise für verschiedene Fellfarben zu verlangen.
Alle Fellfarben dieser Rasse sind gleichermaßen fähig, die gleichen Aufgaben zu erfüllen und ihre hervorragenden Eigenschaften als Familien- und Arbeitshunde zu zeigen. In der Aufzucht der Welpen spielt es keine Rolle welche Farbe die Welpen haben. Alle Welpen, ungeachtet der Farbe, machen gleich viel Arbeit, essen dasselbe und brauchen die selben Gesundheitschecks.
Es ist erfreulich, dass Fehlfarben allmählich mehr Akzeptanz finden. Auch für den Genpool ist das ein bedeutender Schritt in die richtige Richtung. Diese zunehmende
Akzeptanz ist jedoch kein Grund, höhere Preise zu verlangen. Die Vorliebe für eine bestimmte Fellfarbe darf nicht zur Grundlage für Preisdiskriminierung werden. Diese Praktiken
sollte man nicht unterstützen.
Doch wie sieht die Genetik hinter diesen Farben aus?
Beim Flat Coated Retriever ist die Erklärung zur Farbvererbung relativ einfach.
Ein Flat ist immer phänotypisch, (das heißt optisch) einfarbig: schwarz, braun oder gelb. Kleine weiße Brustflecken kommen aber in jeder dieser drei Farben vor. Meistens verschwinden sie, wenn das Welpenfell verloren wird. Selten haben sie eine Größe, in der sie auch im erwachsenen Fell bleiben.
Darüber hinaus kann der Hund genotypisch Träger einer (braun oder gelb) oder zweier (gelb und braun) weiterer Farben sein, die er im Erscheinungbild nicht zeigt. Diese Hunde sind mischerbig. Da das schwarze Farbgen dominant vererbt wird, wird diese Farbe nicht als Träger-Farbe angegeben. Um die rezessiv vererbten Farben braun und/ oder gelb zu erhalten, müssen daher beide Elterntiere die jeweilige Farbe phänotypisch zeigen oder genotypisch tragen. Nur so können braune oder gelbe Welpen das Licht der Welt erblicken.
Braune Flats tragen grundsätzlich kein schwarzes Pigment. Und auch bei den gelben Flats gibt es die Möglichkeit, dass ein Tier kein schwarzes Pigment trägt. Diese werden auch als Dudleys bezeichnet. Aufgrund des fehlenden schwarzen Pigments sind beispielsweise die Nase und die Lefzen dieser Flats nicht schwarz, sondern leberfarben. Da Schwarz jedoch dominant ist, tragen auch diese Flats in ihrer Genetik die schwarze Farbe in sich. In folgenden Schaubildern wird daher "schwarz tragen" nicht explizit aufgeführt.
Hier eine Grafik durch die man sich die verschiedenen Farbcode-Typen besser vorstellen kann:
Vetgen unterscheidet 9 Farbcode-Typen:
Typ 1: BBEE = schwarz (kein gelb, kein liver)
Typ 2: BBEe = schwarz (trägt gelb, kein liver)
Typ 3: BbEE = schwarz (kein gelb, trägt liver)
Typ 4: BbEe = schwarz (trägt gelb, trägt liver)
Typ 5: BBee = gelb (schwarze Nase)
Typ 6: Bbee = gelb (schwarze Nase)
Typ 7: bbee = gelb (braune Nase)
Typ 8: bbEE = liver (kein gelb)
Typ 9: bbEe = liver (trägt gelb)
Da in der Genetik jeder Flat die schwarze Farbe in sich trägt, können auch phänotypisch braune und gelbe Flats mit den entsprechenden Deckpartnern auch schwarze Welpen bekommen.
Wie oben bereits erwähnt, wird daher in folgenden Schaubildern "schwarz tragen" nicht aufgeführt.
Nachfolgend kann man an den Grafiken ablesen bei welcher Verpaarung, mit welchen Farben zu rechnen ist:
Wir haben die Erlaubnis vom Kennel "Labradore von Schaphausen" bekommen die Schaubilder für unsere Websiten zu nutzen. Da die Vererbung der Farben zwischen Labrador und Flat exakt gleich ist, stellt dieses Schaubild auch bei unserer Rasse eine große Erleichterung da. Vielen Dank an dieser Stelle. Dadurch werden die Erklärungen deutlich greifbarer.