Diese Woche möchten wir unsere „Adopt don't shop“-Serie
abschließen. Letzte Woche hatten wir schon einige Punkte angeführt, die deutliche Vorteile zeigten die der Rassehund vom Züchter einem Tierschutzwelpen bzw. Auslandshundes voraushaben kann.
Ein weiterer Punkt ist die bestmögliche Aufzucht der Welpen in den ersten Lebenswochen. Jeder hat den Begriff Prägezeit schon einmal gehört. Oft wird diese aber nur mit den ersten Wochen der
Welpen, im neuen Zuhause verknüpft. Doch die Prägezeit beginnt schon in der Zeit beim Züchter! Ein seriöser Züchter nutzt diese Wochen. Er gibt den Welpen neue Situationen, mit denen sie sich
auseinandersetzen müssen. Neue Objekte, Menschen, Tiere, Ausflüge, Geräusche, Düfte... der Züchterphantasie sind keine Grenzen gesetzt. Das alles erleben die Welpen mit ihrer wesensfesten Mama,
anderen Zuchttieren und ihrem Züchter, den sie von Geburt an kennen und lieben. Das stärkt und bildet ihren Charakter nachhaltig fürs Leben. Tierschutzhunde sind sehr selten gut geprägt. Es gibt
einzelne Fälle wo sich engagierte Tierschützer der Welpen in ihrem Zuhause annehmen und dort eine gute Prägung verwirklichen. Doch oftmals verbringen Welpen aus dem Tierschutz ihre frühe Kindheit
hinter Tierheimgittern in Quarantäne. Auslandswelpen dürfen sowieso aus gesetzlichen Gründen nicht vor der 15 Lebenswoche nach Deutschland reisen, was bedeutet, dass ihre Kindheit ebenfalls nicht
liebevoll geprägt werden kann. Natürlich versuchen auch Tierheime ihr Bestes, um die Welpen zu prägen. Doch diese Rundum-Sorglos-Betreuung, die ein Züchter auf sich nimmt, kann im Tierheimalltag
oder gar im Ausland nicht verwirklicht werden. Ein Züchter nimmt seinen Jahres-Urlaub oder plant seine Würfe so, dass andere Familienmitglieder sich vollwertig an der Aufzucht beteiligen, sodass
die Kleinen so gut wie gar nicht alleine bleiben müssen. Denn jeder Züchter weiß: Eine verkorkste Prägephase ist nur mit größter Mühe wieder hinzubiegen. Diese Lebenswochen sind die Wichtigsten
im Hundeleben, denn in der Prägezeit wächst das Hundehirn in einer niemals wiederkommenden Geschwindigkeit. Die Verknüpfungen die in dieser Zeit geschlossen werden bleiben für das Hundeleben.
Positive, wie auch Negative. Was erklärt, warum Tierschutzhunde oftmals eine mangelnde Bindung zur Familie entwickeln. In ihrer Prägephase hatten sie wenig positiven Kontakt zu Menschen. Manchmal
ist sogar das krasse Gegenteil der Fall. Der nächste Vorteil für einen Welpen vom Züchter ist, dass man lebenslange Betreuung bekommt. Die meisten Züchter freuen sich über weiteren Kontakt und
auch darüber das Erwachsenwerden ihrer Kleinen mitzuverfolgen. Das heißt auch, dass sie mit Rat und Tat zur Seite stehen, wenn Fragen zur Erziehung, Gesundheit oder Förderung auftauchen. Im
Tierschutz ist das nicht ganz so selbstverständlich. Die Pfleger und Vermittler sind sehr überlastet, sodass ein enger, lebenslanger Kontakt wie bei einem Züchter oft nicht möglich ist. Züchter
planen Welpentreffen, sodass auch die Welpen mit ihren Eltern und Geschwistern in Kontakt bleiben. Natürlich haben aber vor allem die Familien untereinander etwas davon: Sie können sich
Austauschen und gegenseitig ebenfalls Tipps und Erfahrungen weiter geben.
Den letzten Vorteil haben wir letzte Woche schon angeschnitten: Die Gesundheit der Elterntiere. Natürlich gibt das keine Garantie für die Gesundheit des Welpens. Tiere sind Lebewesen, die, wie
wir Menschen auch, vom Schicksal nicht verschont sind. Dennoch kann man durch sorgfältige Verpaarungen und den Gesundheitsuntersuchungen viele Krankheiten minimieren. Manchmal hört man das
Vorurteil, dass die Rassen überzüchtet wären und das Mischlinge gesünder wären. Laut führenden Studien werden Rassehunde ausdrücklich nicht häufiger zum Tierarzt gebracht als Mischlinge.
Natürlich gibt es rassetypische Krankheiten. Ein Mischling kann jedoch an jede Einzelne dieser Krankheiten ebenfalls erkranken, nur kann man das Risiko und die Art der Erkrankungen überhaupt
nicht kalkulieren. Gerade durch die sinnvolle Zucht kann man Krankheiten ausmerzen. Und die Krankheiten die tatsächlich typisch für diese oder jene Rasse ist, kann man von Anfang an im Blick
haben. Wenn es bekannt ist, dass die ausgewählte Rasse öfter an Gelenkserkrankungen leidet als andere Rassen, kann man von Anfang an auf das richtige Futter, Bewegung und Figur des Hundes achten,
sodass die Gelenke geschont werden und somit die Erkrankung nicht zusätzlich gefördert wird. Ein Züchter berät seine Familien ausführlich was rassetypische Krankheiten betrifft und wie man sie im
Auge behalten kann, um frühzeitig eingreifen zu können. Bei einem Tierschutzwelpen bei dem weder eine Rasse zugeordnet werden kann, noch vielleicht die Elterntiere bekannt sind, ist dies nicht
möglich.
Wir hoffen wir konnten die Gründe FÜR einen Rassewelpen für alle betroffenen Familien, die sich aktuell mit Anfeindungen oder herablassenden Kommentaren bezüglich „Adopt don't shop“ ärgern lassen
müssen gut darlegen und zeigen, dass dieser Slogan eine reiner Werbegag ist, der keine Substanz bei ausführlicher Beleuchtung bietet. Und mit Beleuchtung meinen wir nicht den imaginären
Heiligenschein der offenbar beim Kauf eines Tierschutzhundes mitgeliefert wird.
Alles Gute für euch – egal ob mit Tierschutzhund oder Rassehund - wünscht:
www.flatcoated-zuechter.de